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KULTUR & GESCHICHTE

ZUM ORT UND SEINER GESCHICHTE

Als landschaftlicher Wendepunkt zur westungarischen Tiefebene kann Heiligenkreuz i.L. auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Der Ort lag unweit der sogenannten „Bernsteinstraße", die schon vor der Römerzeit eine wichtige Nord-Süd-Verbindung darstellte und von der Ostsee bis zur Adria führte. Schon 1157 wurde auf diese Siedlung, die an der Römerstraße lag, hingewiesen. Urkundlich scheint der Ortsname zum ersten Mal 1428 mit der Bezeichnung „Kereszthur" (Kreuzherr) im Schenkungsbrief des Königs Sigismund auf. In dieser Urkunde wird Heiligenkreuz i.L. in Bezug auf das Zollamt, als ein bedeutender, seit undenkbaren Zeiten bestehender Ort dargestellt.

Vor mehreren hundert Jahren sind der Volksüberlieferung nach Bayern und Schwaben in unser Gebiet gezogen, welches zum überwiegenden Teil von großen dichten Wäldern bedeckt war. An der Stelle wo heute die Kirche steht, soll von diesen Siedlern ein Eichenkreuz aufgestellt worden sein. Von diesem Kreuz soll sich die Namensgebung des Ortes „Keresztur" (Kreuzherr) ableiten. Seit 1782 wurde der Name des Ortes Rabakeresztur und schließlich Heiligenkreuz geschrieben. Im Jahre 1921 kam die Bezeichnung „im Lafnitztal" hinzu.

Als Vorort von St. Gotthard war das Postamt in Heiligenkreuz i.L. von großer Bedeutung für die Region. Bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts ist hierorts die Post eingerichtet worden. Das Postamt von Heiligenkreuz i.L. war somit das älteste im südlichen Burgenland.

Heiligenkreuz i.L. blieb auch früher von Schicksalsschlägen nicht verschont. 1824 und 1917 wüteten Großbrände und zerstörten Großteile des Ortes. Vor 400 Jahren wütete die Pest, der viele Einwohner zum Opfer fielen (eine alte Sage berichtet von dieser Heimsuchung).

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges herrschte in fast allen Kreisen der Bevölkerung unseres Gebietes die Bestrebung für den Anschluss der deutschsprachigen Gebiete West-Ungarns an Österreich. Einer der eifrigsten Vertreter dieser Idee war der Mühlenbesitzer Karl Wollinger aus Heiligenkreuz. Er bereiste die Orte des Lafnitztales und gewann die Bewohner für den Anschlussgedanken. Am 29. August 1921 sollte das Burgenland an Österreich übergeben werden. Österreichische Gendarmerie- und Zollwachebeamte marschierten in Heiligenkreuz i.L. ein. In der folgenden Nacht wurden sie von ungarischen Freischärlern überfallen und nach St. Gotthard eskortiert. Daraufhin blieb das Gebiet drei Monate lang von Freischärlern besetzt. Der endgültige Anschluss erfolgte am 28. November 1921.

Besonders großes Unheil brachte jedoch der 2. Weltkrieg. Ende März 1945 standen die russischen Truppen am Ortseingang. Sechsmal wechselte das Dorf während der Kampfhandlungen den Besitzer. Der Kampf währte 10 Tage. Unser Ort wurde zu 75% zerstört und somit der am schwersten betroffenste Ort des Burgenlandes. Die leidgeprüfte Bevölkerung machte sich nach Kriegsende sofort an den Wiederaufbau der Gemeinde und bald waren die ärgsten Schäden behoben.
Im Jahre 1969 konnte in Heiligenkreuz i.L. das letzte vom Krieg zerstörte Haus wieder aufgebaut werden. An dieser Stelle wurde das neue Amtshaus mit Kindergarten errichtet.

1966 wurde mit der Verschönerung des Ortsbildes begonnen. 1969 und 1970 errang der Ort in dem von der Bgld. Landesregierung durchgeführten Blumenschmuckwettbewerb den 1. Preis. Im Rahmen der Gemeindezusammenlegung im Burgenland wurden am Jänner 1971 Poppendorf i.B. und Heiligenkreuz i.L. zur Gemeinde Heiligenkreuz i.L. vereinigt. Auf Grund einer Verordnung der Bgld. Landesregierung wurde im Jahre 1971 der Gemeinde das Recht zur Führung der Bezeichnung "Marktgemeinde" verliehen. Dies darf als Beweis für die Anerkennung der Aufbauleistungen angesehen werden.
Damals wie heute ist Heiligenkreuz i.L. ein wichtiges „Tor zum Osten" Europas.

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